Antrag vom 30.1.2014
»Umbenennung der Hindenburg-Straße«
Der Gemeinderat hat sich am 23. Januar 2014 vom Beschluss des Gemeinderats Pöcking vom 29. März 1933 distanziert, wonach dem Reichspräsidenten von Hindenburg, dem Reichskanzler Hitler und Reichskommissar von Epp „in Würdigung der unvergesslichen Verdienste um die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches das Ehrenbürgerrecht verliehen“ wurde. Außerdem beschloss der Gemeinderat diese Personen in Listen und Aufstellungen der Gemeinde über die bisherigen Ehrenbürger nicht aufzuführen. Damit wollte der Gemeinderat ein „Zeichen der Mahnung und Erinnerung“ setzen. Grund für die Distanzierung vom ehemaligen Reichspräsidenten war, dass Paul von Hindenburg für die Dolchstoßlegende, die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler und für die Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz steht.
Der Gemeinderat Pöcking hat im März 1933 aber nicht nur das Ehrenbürgerrecht an die drei genannten Personen verliehen, sondern auch die drei wichtigsten Straßen Pöckings nach ihnen benannt. Im Mai 1945 wurde die damalige Adolf-Hitler-Straße in Hauptstraße und die damalige Ritter-von-Epp-Straße in Feldafinger-Straße rückbenannt. Die Hindenburg-Straße wurde nicht umbenannt.
Nachdem sich der Gemeinderat am 23. Januar 2014 von Paul von Hindenburg distanziert hat, halten wir es jetzt für geboten, auch die Hindenburg-Straße umzubenennen. Ein anderes Verhalten wäre in hohem Maße inkonsequent, ließe den Distanzierungsbeschluss als einen „kurzen formellen Akt“ (so der Münchner Merkur vom 14.1.2014) erscheinen und würde Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Distanzierungbeschlusses wecken.
Als möglichen neuen Namen könnten wir uns Kaiserin-Elisabeth-Straße vorstellen. Kaiserin Elisabeth war die berühmteste Bewohnerin, die Pöcking je hatte. Außerdem führt die Straße zum Kaiserin-Elisabeth-Museum im ehemaligen Bahnhofsgebäude und zum ehemals herzoglichen Schloss Possenhofen.